Ich bin nicht kalt, ich habe nur Angst vor Verletzungen
Was ist nur mit unserer Menschheit passiert? Was ist mit unserem Mensch sein passiert? Wir leben in einer Gesellschaft der anscheinend jegliches Gefühl für das Gefühl entronnen ist. Erziehungsmuster die den Jungen und Männern das weinen verbietet und gleichzeitig dieses natürliche und menschliche Bedürfnis nur den “schwachen” Mädchen und Frauen zuschreibt. Immer mehr junge Menschen die vor lauter Angst verletzt zu werden einen One-Night Stand einer echten Partnerschaft und Liebe auf Augenhöhe vorziehen. Erwachsene Menschen die eine Beziehung in der sie nicht lieben bevorzugen, um jegliche Herzverletzung zu vermeiden. Alte Menschen die einsam und allein sterben.
Was ist nur los mit uns?
Die Straßen sind voll mit Menschen, die verschlossen aneinander vorbei gehen. Die Kultur einander wirklich anzusehen oder einer liebevollen Umarmung ist uns abhandengekommen. Es ist auch sehr interessant zu beobachten, das die Worte “Ich liebe Dich” kaum ohne Angst, Scham, Schuldgefühl oder einem seltsamen Klang ausgesprochen werden können. Es scheint, als lebten wir in einer gefühlstoten Gesellschaft, in der der Mensch Angst haben muss einen Stempel der Schwäche zu bekommen, sobald er über seine Gefühle spricht. Daher erhalten wir anstatt einem wahrhaftigen Verstanden werden, maximal einen Witz oder die oberflächlichen Worte “das wird schon wieder”. Freundschaften die eher über Statuskraft und Vorteilsdenken eingegangen werden, anstatt echte Herz zu Herz Begegnung zu erleben. Wie groß sind doch unsere Verluste aus Angst Gefühle zu zeigen oder zu erlauben.
Die Angst vor dem Verletzt werden
Unsere Ängste basieren zum Großteil auf Erfahrungen die uns verletzt haben, und erzeugen in uns Gefühls- bzw. Handlungsblockaden. Es gibt bewusste Erfahrungen die uns verletzt haben und wir in unserem Denkzentrum bei neuen ähnlichen Vorkommnissen an die damit verbundenen und noch unverarbeiteten Emotionen erinnert werden, und es gibt die unbewussten Erfahrungen die aber im Zellgedächtnis unseres Körpers gespeichert sind, und in bestimmten Situationen Gefühle in uns hervorrufen, die wir oftmals gar nicht deuten können. Beide Formen der Aktivierung von unangenehmen Gefühlen führen oft je nach Situation durch verschiedene Impulse zum Rückzug, zum Angriff oder zur inneren Erstarrung. Es gibt aber noch eine weitere Variante, nämlich die einer gesunden Kommunikation. Ein offenes wertschätzendes Gespräch bietet uns die Möglichkeit neue Erfahrungen zu machen, und somit die unbegründeten Ängste in Form einer gesunden Impulskontrolle in uns Schritt für Schritt abzubauen.
Erlaube Dir positive Erfahrungen zu machen
wie man die angst vor verletzungen überwinden kann
Vielleicht sind wir einige Male oder aber auch viele Male im Leben verletzt worden. Das heißt nicht, dass wir jedes Mal etwas falsch gemacht haben. Es heißt aber auch nicht, dass wir jedes Mal alles richtig gemacht haben. Und vor allen Dingen heißt es nicht, dass es immer passieren wird. Hier einige Impulse, wie man den Gefühlsballast auflösen kann.
1. Die Bewusstwerdung was die angst erzeugt
Der größte Schritt um eine Angst zu überwinden ist der, die Angst erst einmal als die Angst zu erkennen. Was ist in der Vergangenheit passiert, dass wir dieses Ausmaß an Angst in uns tragen? Wovor genau haben wir Angst? Ein genaueres Betrachten unserer Lebenshistorie hilft uns, uns selbst zu verstehen, und ermöglicht uns zugleich unsere Probleme mit einem gesunden Abstand realistisch zu betrachten.
2. Heilung der Themen & inneren Verletzungen
Manche Themen oder Erlebnisse in unserem Leben bringen uns bewusst oder unbewusst dazu, viele Jahre bestimmte Situationen zu vermeiden, um nicht die selben Verletzungen erneut zu erleben. Es gibt z. B. Menschen die sich nach einem Autounfall jahrelang in kein Auto mehr setzen können, oder wieder andere die nach einer schmerzhaften Partnerschaft mit vielen Verletzungen, schwere Bindungsstörungen entwickeln. Diese Vermeidungsstrategien führen oft zu Lebensblockaden, die sich erst wieder auflösen, wenn die Themen oder dahinter stehenden Ängste angesehen und geheilt wurden. Ein mutiger Schritt, sei es durch ein Gespräch mit einem Familienmitglied, einem guten Freund oder auch Spezialisten, können Wege für schönere Erfahrungen im Leben öffnen.
Dysfunktionale Familien & die Auswirkungen
3. Der Selbstausdruck
Je mehr es uns gelingt unsere innere Kraft zum Ausdruck zu bringen, umso mehr verabschieden wir unsere innere Dunkelheit. Wie kann ein Mensch seiner Seele Ausdruck verleihen? Jeder Mensch ist anders und jede Lebensgeschichte und Prägung ist Einzigartig. Es gibt für den Selbstausdruck kein Patentrezept, aber unendlich viele Möglichkeiten. Der Selbstausdruck beeinhaltet unsere Art und Weise wie wir mit der Welt und gleichzeitig durch unser tun mit unserem eigenen Leben kommunizieren. Also stellt sich die Frage: “Wie drücke ich mein Dasein aus?” Durch Tanz, Malerei, Schreiben, Fotographie, Sprache, Gesang, erschaffen von Bauwerken, Heilkünste und altes Wissen, Entdeckungen und Erfindungen? Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Das einzig wichtige ist, dass unser tun uns eine tiefe Freude bereitet. Denn wenn wir das was wir tun wahrhaftig lieben, können wir unser Leben, aber auch das was durch uns zum Ausdruck kommt, mit Leben und Lebendigkeit erfüllen.
4. Umgang mit Kühlen oder Distanzierten Menschen
Oft haben distanzierte oder kühl wirkende Menschen aufgrund gemachter Erfahrungen einfach nur Angst. Lächeln Sie und bleiben Sie freundlich. Ein lächeln und sich Willkommen fühlen bricht in der Regel jedes Eis.